Management und Wissen Awareness darf nicht auf der Strecke bleiben Mit Next-Generation-Firewalls, SIEM, EDR-Clients, Transfer-PCs, Mobile-Device- Management, Sandbox-Systeme und vielem mehr versuchen IT-Abteilungen landaus, landein den Bedrohungen durch Online-Kri- minelle, Industriespionage oder Zufallsan- griffen etwas entgegenzusetzen. Dennoch bleibt bei all dieser Technik-Aufrüstung ein wichtiger Aspekt unberücksichtigt: der Fak- tor Mensch. Von Dennis Uckel, DU Consult Ein großer Teil der Phishing-Angriffe mag es nicht durch die E-Mail-Gateways schaffen, doch eine perfekte E-Mail reicht aus, um Martina aus der Buchhaltung oder Sven aus dem Innendienst dazu zu bewegen, auf einen Link zu klicken oder ein PDF zu öffnen. Das geschieht häufig durch psychologische Tricks wie Dringlichkeiten, Jobverlust oder durch das Gefühl, dass an der Änderung der Bankverbindung nichts ungewöhnlich zu sein scheint – bis der Lieferant sich meldet, dass das Geld nicht an- gekommen ist. Das Logo und die E-Mail stimmten, die Anrede war persönlich, die alte Bankverbindung war auch die Richtige und der Datev-Tipp mit der neuen Version war „super nett“. Die Awareness- Schulung besteht aus acht Modulen. Die Grundlagen für diese Tricks liefern die Mitar- beitenden häufig selbst: Aus Facebook erfahren wir, dass Sven sich für den Tierschutz engagiert. Martina schreibt auf Xing, dass sie bei „Hoffmann + Partner KG“ Belege bucht, als Fähigkeit listet sie „Datev Online“ auf. Laut Pressemeldung ist die Geschäftsführung derzeit zu Gesprä- chen in Paris im Hotel Four Seasons. Zusammen mit den Informationen von Schulhomepages zu engagierten Eltern lassen sich schnell glaubhafte Szenarien zusammenstellen, um einen Personaler, eine Sekretärin oder einen hektischen ITler zu Schnellschüssen zu bewegen. Unternehmen müssen damit leben, dass Infor- mationen durch Social Media, beruflich wie privat, allge- genwärtig sind. Darum ist es wichtig, die Mitarbeitenden zu sensibilisieren, um die IT-Infrastrukturen zu schützen. Diejenigen, die sich regelmäßig auditieren lassen, haben die Schulungen bereits im Pflichtenheft (ISO 27001 A.7.2.2 nach der alten Norm, BSI Grundschutz ORP.3 etc.). Häufig wird die ohnehin schon bis zum Hals im Wasser stehende IT-Abteilung mit der Durchführung von Mitarbeiterschulungen oder Sensibilisierungsmaßnah- men beauftragt. Kommt dann eine schnell zu behebende Windows-Schwachstelle oder ein Ticket aufgrund der Hypervisor-Farm rein, ist allen klar, welche Aufgabe nach- rangig sein wird. Der Ansatz von DU Consult ist es, die Belegschaft durch eine Online-Plattform zu schulen. Das kann je nach Betriebsvereinbarung im Betrieb oder im Homeoffice passieren, während der Arbeitszeit oder zu Hause auf dem Sofa. PCs sind genauso gut möglich wie private Laptops oder Tablets. Ein moderner Browser ist hier die einzige Voraussetzung. Die Teilnehmenden durchlaufen im aktuellen Format acht Module, die jeweils aus einem professionellen Video mit Darstellungen von realistischen Gefahren, einer Textlektion und einem Modultest bestehen. Ein solcher Modultest besteht aus vier bis fünf Fragen. Ein einfaches „Auf-Weiter-Klicken“ ist also nicht möglich. Am Ende der Awareness-Schulung findet ein Abschlusstest mit 15 Fragen statt. Beantwortet der Teilnehmer mindestens 80 Prozent der Fragen richtig, darf er sich sein individuelles Teilnah- mezertifikat ansehen. Die Personalabteilung erhält im An- schluss eine Übersicht, wer den Kurs bereits bestanden hat. Diese Unterlagen sind gut als Audit-Nachweise geeignet. Die Module umfassen die Themen „Um- gang mit E-Mail“, „Malware“, „Passwörter“, „Surfen im Internet“, „Vertrauliche Daten“, „Social Media“, „Cloud-Dienste“, „Mobile Endgeräte und Netze“. Die Awareness-Schulungen der DU Consult entlasten die IT-Abteilungen und verbessern die IT-Sicherheit in Unternehmen. n 6 © DATAKONTEXT GmbH · 50226 Frechen · <kes> Special Security-Awareness, Februar 2023