gehören beispielsweise die Einhaltung von Aufbewahrungs- beziehungsweise Löschfristen, eine revisionssichere Ablage und die Umsetzung der DS-GVO. Microsoft Teams speichert nicht nur Nachrichten (inklusive Links und Dateien), sondern auch zahlreiche Meta-Informationen und personenbezogene Daten. Damit gilt es zu beachten, in welchen Systemen ge- nau die Microsoft Teams-Informationen und Dateien gespei- chert werden, beispielsweise in OneDrive for Business oder SharePoint. ARCHIVIERUNG VERSUS BACKUP Der Sinn und Zweck eines Backups ist es, in einem sogenannten Katastrophenfall die Daten des produktiven IT Systems schnellstmöglich wieder verfügbar machen. Ziel ist es, die Ausfallzeit weitestgehend zu minimieren. Backups laufen in bestimmten Intervallen und vordefinierten Schemen ab, wobei ein Teil der früheren Backups regelmäßig durch die neueren Backups überschrieben wird. Es kommt hier also nicht darauf an, einen beliebigen Zeitpunkt der Datengeschichte abrufen zu können, sondern immer den jeweils aktuellsten vor Ausfall des Systems. Demgegenüber geht es bei der Archivierung darum, einen bestimmten Datenstand dauerhaft und unveränderbar festzuhalten. Treiber sind hier meist gesetzliche Auf- bewahrungsfristen. Durch die Auslagerung der Archivdaten aus dem Produktivsystem in separate Speicher wird das Produktivsystem entsprechend entlastet. Dies wiederum hat auch Einfluss auf die Menge der Backup-Daten – die Archivdaten bleiben hier außen vor und müssen nicht ständig mit gespeichert werden. Backups werden dadurch schneller. Umgekehrt gilt die Wiederherstellung von Archivdaten im Produktivsystem als wenig zeitkritisch, denn das Produktivsystem läuft ja weiter. Es geht nur darum, einen archivierten Datenpool in einem geplanten Prozess wieder verfügbar zu machen. Ein gutes Archivierungssystem sorgt nicht nur für die rechts- und revisionssichere Speicherung, sondern sie indiziert jede einzelne abgespeicherte Version und macht sie dadurch jederzeit such- beziehungsweise auffindbar. Gerade bei Teams-Daten ist das oft ein schweres Manko. Unternehmen brauchen natürlich sowohl Backups als auch Archivierung. Für das Backup ist es unerlässlich, dass die für das Daten- Lifecycle-Management von Teams verwendete Software in der Lage ist, alle relevanten Informationen aus Teams zu extrahieren und in Systeme zu exportieren, die in den Backup-Prozess eingebunden sind. Darüber hinaus spielt auch der geografische Speicherort der Daten eine gravierende Rolle. Stand heute werden Micro- soft Teams-Nachrichten (inklusive Links, Chats und Dateien) von DACH-Organisationen in den EMEA Rechenzentren von Microsoft Azure aufbewahrt. Bei Microsoft Azure handelt es sich um einen Public-Cloud-Service, ebenso wie bei den zuvor erwähnten Exportmöglichkeiten Azure File Share, OneDrive for Business und SharePoint Online. Tatsächlich weiß ein Großteil der Unternehmen nicht, wo ihre Microsoft Teams-Chats, -Informationen und -Dateien ge- speichert sind, und noch viel weniger haben sie eine Idee, wie sie diese Daten rechts- und revisionssicher in der On-Premises oder Cloud-Lösung ihrer Wahl speichern, mittels Backup si- chern oder archivieren können. Der Gesetzgeber macht keinen Unterschied, aus wel- chen Quellen geschäftsrelevante und/oder personenbezoge- ne Informationen stammen – auch Daten, die über Microsoft Teams erstellt, geteilt und bearbeiten werden, müssen zu je- derzeit gesetzeskonform und sicher aufbewahrt und verwal- tet werden. Damit das gelingt, braucht es einige innovative Funktionen, die Teams eben nicht bietet. Das Teams Daten-Lifecycle-Management Das Daten-Lifecycle-Management in Teams gliedert sich in die drei Bereiche Entstehung, Journalisieren, und Archivie- ren. Die Daten von Microsoft Teams entstehen über die ver- schiedenen Kanäle, Chats etc., dazu Dateien und in Teams ein- gebundene Apps wie etwa Umfragen, Abstimmungen und vieles mehr. Um all diese Daten Compliance-gerecht zu archi- vieren, müssen sie in ein externes System importiert werden, welches dazu in der Lage ist. Mit der inPoint Teams Online Archivierung (TOA) von H&S aus dem Microsoft Store beispielsweise wird ein Set an Skrip- ten bereitgestellt, welche bei der Einrichtung automatisch die Azure-basierenden Infrastrukturkomponenten wie Daten- banken, Speicher, HTML-Admin-Oberfläche etc. implemen- tieren, um die Verarbeitung im Hintergrund durchzuführen. Die Einrichtung eigener Server oder sonstiger On-Premises- Komponenten ist dafür nicht nötig. Über die Admin-Oberflä- che lässt sich dann sehr genau festlegen, was wann und wie in die Archivierung mit aufgenommen werden soll. Mit dem Journalisieren sammeln sich die gewünschten Inhalte bereits in einer gesicherten Form. Aktuell gibt es drei Möglichkeiten, diese gesammelten, journalisierten Daten wie- der zugreifbar zu machen, so auf OneDrive, SharePoint in der Dokumentenbibliothek oder auf dem Azure Fileshare. Bis da- hin liegen alle Daten immer noch komplett in einem eigenen, abgeschirmten Microsoft-Universum. Für die Langzeitarchivierung lassen sich diese Inhal- te manuell oder zeitgesteuert in externe Systeme expor- SPECIAL_6/2022 Microsoft 365 37